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Tolerade am 10. Mai 2025

Von Maß und Maßlosigkeit – „Ikaros“

Szenenbild aus "Ikaros" - Foto: PR/Danielle Schönfeld
Szenenbild aus „Ikaros“ – Foto: PR/Danielle Schönfeld

Der Zuschauerraum im Projekttheater ist voll besetzt. Fahrstuhlmusik dudelt in der Endlosschleife und während jeder sich auf seinem Platz ordnet und Gesprächsfetzen durch die Luft fliegen, stehen die Akteure des Stückes „IKAROS“ bereits im Halbdunkel am Bühnenende und beobachten ihr Publikum. Das Stück, das sie in wenigen Minuten aufführen werden, besticht nicht durch ausgefeilte Professionalität, sondern durch seine Authentizität. Sechs junge Menschen erzählen die Geschichte ihrer Sucht, ihrer Suche. Eine sehr intime Auseinandersetzung mit dem Scheitern, eingebettet in den Mythos von Ikaros, der mit selbstgebauten Schwingen aus Wachs und Federn der Sonne zu nah kam und abstürzte.

Von einzelnen Spots angestrahlt, stehen die Darsteller im dunklen Raum und erzählen in salopper Sprache Sequenzen einzelner Biografien. „Stell dir vor …“ so beginnen die Geschichten, in denen der Horror von Isolation, Depression und Absturz direkt auf die Momente größter Exstase und Erfüllung folgt. Das Zwingende liegt in der Normalität, in dem beiläufigen Tonfall, in dem sie vorgertragen werden. Dem Zuschauer ist es unmöglich, sich nicht angesprochen zu fühlen, Schnittstellen mit dem eigenen Wollen und Verhalten zu erkennen und zu hinterfragen, auf welcher Flughöhe der eigene innere Ikaros sich befindet. Wie nah kann man der Sonne sein, ohne zu verbrennen?

Im Mittelpunkt steht nicht nur der Konsum von Drogen, sondern die Sucht als solches. Der Weg, der vom Maß in die Maßlosigkeit führt. Am Ende stehen die Darsteller mit festem Blick in einer Reihe. Auf ihren Köpfen liegt weißer Federflaum. An ihren Schultern haften schwarze Federn. Sie ertranken nicht wie Ikaros im Meer, sie landeten hart und stehen jetzt mit beiden Füßen auf einer Bühne. Dort brandet an sie ein stürmischer Applaus. Er bedeutet ein kleines Happy End.

Szenenbild aus "Ikaros" - Foto: PR/Danielle Schönfeld
Szenenbild aus „Ikaros“ – Foto: PR/Danielle Schönfeld

Weitere Infos

  • „IKAROS – youonlyliveonce“ – nächste Vorstellungen im Projekttheater, Louisenstraße 47, am 8., 17. und 18. Juni je 20 Uhr. Konzept und Realisierung: Andreas Mihan; Spielleitung: Ulrich Reinhardt; Bühne und Kostüme: Fynn Schmidt, Jakob Münch; Regieassistenz: Anna Maria Buchgraber
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