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Mobilität in Dresden: Mehr Wege zu Fuß, weniger Autos

In Dresden verändert sich die Mobilität deutlich. Das zeigt die Erhebung „Mobilität in Städten“ aus dem Jahr 2023 der TU Dresden. Danach gehen immer mehr Menschen zu Fuß, fahren Fahrrad oder nutzen den öffentlichen Nahverkehr. Die mit dem Auto zurückgelegte Gesamtstrecke sank seit 2018 um 18 Prozent auf 4,8 Millionen Kilometer. Gleichzeitig stieg die Zahl der Wege zu Fuß, mit dem Rad und dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Ergebnisse Mobilität in Städten SrV 2023 I Landeshauptstadt Dresden I Amt für Stadtplanung und Mobilität I Abt. Verkehrsentwicklungsplanung
Ergebnisse Mobilität in Städten SrV 2023 I Landeshauptstadt Dresden I Amt für Stadtplanung und Mobilität I Abt. Verkehrsentwicklungsplanung

2023 legten die Dresdner 34 Prozent ihrer Wege zu Fuß zurück. Der Anteil der Autofahrten lag bei 29 Prozent. Öffentliche Verkehrsmittel machten 21 Prozent aus, Fahrräder 16 Prozent. Der Fußverkehr nahm um acht Prozent zu, während der Kfz-Verkehr um sieben Prozent zurückging. Fußwege werden häufiger und kürzer.

Steigende Nutzung, auch durch das Deutschlandticket

Im Pendlerverkehr verzeichnete der ÖPNV besonders bei längeren Strecken Zuwächse. Das Deutschlandticket trug zur steigenden Nutzung bei, indem es Tarifgrenzen abschafft und ein attraktiveres Angebot schafft.

Wenn nicht gerade ein Auto im Weg steht, fährt es sich mit der Straßenbahn ganz gemütlich durch die Neustadt - Foto: Archiv Anton Launer
Wenn nicht gerade ein Auto im Weg steht, fährt es sich mit der Straßenbahn ganz gemütlich durch die Neustadt – Foto: Archiv Anton Launer

Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (Grüne) betont, dass der Stadtrat mit dem Mobilitätsplan 2035+ den Fokus auf stadtverträgliche und klimafreundliche Mobilität gelegt habe. Die Ergebnisse der Erhebung bestätigten diese Ausrichtung. Fuß-, Rad- und öffentlicher Verkehr gewinnen an Bedeutung. Die Verkehrsplanung setzt daher auf die Umsetzung der Fußverkehrsstrategie und des Radverkehrskonzepts. Der ÖPNV bleibt zentrale Säule des Umweltverbunds. „Dresden als eine ‚Stadt der kurzen Wege‘ mit hoher Aufenthaltsqualität wird von den Dresdnern gut angenommen“, so Kühn.

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Häufig gar kein Auto mehr

Mehr als ein Drittel der Haushalte in Dresden besitzt kein eigenes Auto. Besonders bei jungen Erwachsenen geht der Führerscheinbesitz zurück. Nur noch etwas mehr als die Hälfte der 17- bis 25-Jährigen hat eine Fahrerlaubnis. Das Fahrrad und Zeitkarten für den Nahverkehr gewinnen dadurch an Bedeutung.

Sharing-Angebote sind zunehmend gefragt. 13 Prozent der Bevölkerung nutzen Mobibike, das Bike-Sharing-Angebot der DVB. Elf Prozent greifen auf Car-Sharing zurück. Diese Angebote sind fester Bestandteil der städtischen Mobilität geworden. Die Stadt hat dazu Leitlinien entwickelt und umgesetzt. Der Erhalt des Mobibike-Angebotes stand lange auf der Kippe, fand dann aber doch noch einen Platz im frisch beschlossenen Doppel-Haushalt der Stadt.

Mobilitätspunkt am Königsbrücker Platz - Foto: Archiv Anton Launer
Mobilitätspunkt am Königsbrücker Platz – Foto: Archiv Anton Launer

Ein Vergleich zur Erhebung 2018 zeigt die Veränderungen deutlich. Damals lag der Autoanteil noch bei 36 Prozent. Fußwege machten 26 Prozent aus, der ÖPNV 20 Prozent, das Fahrrad 18 Prozent. Die damals insgesamt zurückgelegten Strecken betrugen 10,6 Millionen Kilometer, davon 56 Prozent mit dem Auto. 2023 lag die Gesamtkilometerzahl bei 9,7 Millionen, davon nur noch 49 Prozent mit dem Auto.

Bundesweite Entwicklungen wie Homeoffice, digitale Freizeitangebote, gestiegenes Gesundheitsbewusstsein und die zunehmende Elektrifizierung von Verkehrsmitteln prägen das Mobilitätsverhalten. Sharing-Dienste ergänzen diesen Wandel.

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Die Erhebung „Mobilität in Städten“ basiert auf dem System repräsentativer Verkehrsbefragungen der TU Dresden. Diese wissenschaftliche Untersuchung wird seit 1972 regelmäßig durchgeführt. Sie liefert kommunalen Planungen verlässliche Daten. In der aktuellen Runde wurden bundesweit über 280.000 Menschen befragt, darunter mehr als 3300 in Dresden. Die ganze Präsentation des Amtes für Stadtplanung und Mobilität gibt es hier als PDF. Mehr zu der Zeitreihenuntersuchung „Mobilität in Städten – SrV“ auf der Seite der TU Dresden.

Reaktion vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC)

Der Anteil des Radverkehrs lag im Jahr 2023 bei 16 Prozent und damit leicht unter dem Wert von 2018 (18 Prozent). „Es haben sich die Mobilitätsmuster verändert – insbesondere durch mehr Homeoffice. Dadurch fallen viele kurze Wege weg, die bisher typischerweise mit dem Fahrrad zurückgelegt wurden. Zudem herrschten 2023 ungünstigere Witterungsbedingungen für den Radverkehr als 2018“, erläutert Nils Larsen, Vorstandsmitglied des ADFC Dresden. Dass der Radverkehrsanteil trotzdem relativ stabil geblieben ist, zeige, dass das Fahrrad weiterhin einen festen Platz in der städtischen Mobilität einnehme.

Reaktion der SPD

Stefan Engel, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion sagt: „Die verkehrspolitische Steinzeit muss bei allen Fraktionen ein Ende haben. Wenn nicht mal jeder dritte Weg mit dem Auto zurückgelegt wird, muss das doch auch politische Konsequenzen haben“. Eine autozentrierte Politik verbietee sich bei diesen Werten. Bei diesen Zahlen wäre es ein Schildbürgerstreich gewesen, drastisch am Angebot der DVB zu sparen. „Zum Glück konnten wir das im beschlossenen Haushaltskompromiss verhindern“, so Engel.

Reaktion der Grünen

Ulrike Caspary, Sprecherin für Mobilität, sagt, dass der zunehmende Umstieg der Dresdner*innen auf den Umweltverbund für die gesamte Stadt viele Vorteile mit sich bringe. „Wir machen Fortschritte beim Klimaschutz, die Aufenthaltsqualität in der Stadt steigt, die Luftverschmutzung und die Lärmbelastung sinkt, Platz kann für andere Zwecke genutzt werden, wie zum Beispiel Parklets für mehr Platz vor Kneipen und Kaffees“, so Caspary.

Spannend sei, dass im Gegensatz zu anderen Bereichen bei den Wegen zur Arbeit der Radverkehrsanteil gestiegen ist. Menschen, die zur Arbeit pendeln, würden daher durchgängige Verbindungen benötigen, auf denen sie zügig von A nach B kommen. „Für den Ausbau der Chipindustrie im Dresdner Norden brauchen wir nicht nur eine Verlängerung der Linie 8, wir setzen uns auch dafür ein, dass die Radschnellverbindung in den Dresdner Norden bald gebaut wird“, so die Grünen-Stadträtin.

14 Kommentare

  1. Die erste Grafik passt nicht ganz zum Text? Wenn man der Legende glauben mag, dann ist die Fußgänger-Linie die rote und die Auto-Linie die blaue. Im Text stehen die Zahlen genau anders herum. Ich bin verwirrt.

  2. Vielleicht sollte man noch hinzufügen, dass die Verteilung „wieviele Haushalte ein KfZ“ besitzen doch erheblicht schwankt: in der Altstadt liegt der Anteil der Haushalte mit KfZ bei nur 43% – zum Beispiel. In der Neustadt bei 44%. Der Anteil der KfZ ist in den ländlichen Stadtteilen dagegen höher [1]

    Wenn man das Pro Kopf betrachtet – denn man sollte Kinder und Rentner nicht ignorieren (denn nicht jeder kann eine Auto besitzen) ergibt sich Neustadt: nur 21 Prozent der Personen haben ein Auto – d.h. 80 (!) Prozent der Neustädter müssen sich ohne Auto sicher durch die Stadt bewegen können.

    [1] https://www.dresden.de/media/pdf/statistik/Statistik_3304_kfz_Stadtteile.pdf

  3. Ich sage mal dazu, wenn 29% Autofahrten die Dresdner Innenstadt immer wieder zum kollabieren bringen und 16% Radfahrten kaum ein Rolle spielen…

    Na da weiß ich auch nicht so richtig weiter.

  4. Gibt es auch Studien darüber, wie viele PKW sich insgesamt in der Stadt befinden? Die Zulassungen sind ja das eine (Zahlen bis 2022), aber da gibt es noch viele Firmenwagen/Dienstwagen, Car-Sharing/Mietwagen usw. Und eine Statistik wie sich dieser Wert über Jahre hinweg entwickelt? Mag da nicht so recht glauben, dass diese Zahl rückläufig ist. Wer schon länger in einem Viertel wohnt, wird da wohl nur selten einen Rückgang sehen können, eher im Gegenteil, die Straßen werden immer voller. Und wenn heute weniger junge Menschen einen Führerschein haben, kann dies auch mit den nicht unerheblichen Kosten zusammenhängen. Ist dies dann bei 30 oder 40jährigen dann auch noch so oder wird der Führerschein dann doch noch gemacht?

  5. Jepp, Dr.No: genau deswegen ist es in Dresden so, daß 80% des öffentlichen Straßenraumes dem Auto gehört, und nur ca. 10-20% allen anderen. Einfach draußen gucken, das gilt auch für die Neustädter Straßen.

  6. @Quarkbesen Ich bin auch der Meinung, dass man Autos aus dem öffentlich raum sukzessive verbannen soll.

    In Tokio ist es nur möglich ein Auto zuzulassen, wenn man nachweisen kann, dass man einen Stellplatz für dieses Fahrzeug hat, welcher sich NICHT im öffentlichen Raum befindet: sprich Tiefgaragen, privates Grundstück usw..

    Öffentliche Parkplätze sollte nach und nach entfernen – wie in Paris oder Amsterdam..

    Der öffentliche Raum sollte wieder den Bewohner übergeben werden.

    NotJustBikes hat ein tolles Video über dieses Thema

    https://www.youtube.com/watch?v=jlwQ2Y4By0U

  7. Das sind doch mal gute Nachrichten
    Immer mehr Menschen in Dresden
    nutzen einfach immer mehr ihre Füße,
    unseren ÖPNV oder das Rad
    … statt dem Auto.

    Dem sollte Politik sowie Stadtverwaltung endlich und unbedingt Rechnung tragen!
    Legt veraltete Planungen ad acta!
    Das heißt: Saniert die Königsbrücker im Bestand!
    Und meint: Fußwegräume erhalten!
    Schattenspendende Bäume (nach)pflanzen, statt kompletter Kahlschlag!
    Baut den Straßenraum nicht massiv breit aus!
    Gebt den Menschen in der Neustadt ein Bürgerforum!
    Dafür warten wir auf die Anerkennung unserer eingereichten Unterschriften!
    2500 müssen gültig sein, und wir wissen bereits, dass wir das locker geschafft haben!
    Eine Sanierung im Bestand geht schneller, kostet (uns alle) weniger und wäre ehrlich Grün!

    #EsBetrifftUnsAlle #Dresden #SozialeGerechtigkeit

  8. @Stefan E. Das ist an sich kein Widerspruch. Es gibt mehr Haushalte ganz ohne Auto, zeitweise zugelassene (Saisonkennzeichen) zählen seit 20xx nicht mehr in die Statistik und die Bevölkerung in Dresden ist weiter gewachsen. Dazu kommen noch die ganzen Pendler usw. aus dem Umland die zu großen Teilen Auto fahren (weiteres Beispiel: Parkplatzknappheit in Klotzsche – Fokus Karl-Marx-Straße – lag an knusprigen Flugreisenden die ihr Auto während der Reise im Wohngebiet abstellten). Die Anzahl der Autos in der Stadt steigt weiter, auch durch mehr als 1 Fahrzeug pro Haushalt, trotzdem gibt es auch mehr Haushalte komplett ohne Auto. Da bewegen sich die Lebensrealitäten weiter auseinander.

  9. viele scheinen es etwas falsch zu verstehen, es geht nicht um den Allgemeinen Verkehr sondern um die Bürger in Dresden. Ein beachtlicher Anteil der Autofahrer ist eben nicht aus Dresden selbst. Die Verstopfungen sind somit nicht allein von Dresdnern verursacht.

    Die jüngere Generation in Städten bekommen Ihre Wege auch schneller, günstiger und mit einen besseren Gewissen als mit Auto hin. Da kann jeder davon halten was man möchte.
    ich bin froh ein Auto zu besitzen, weil es Freiheit ist, dort sein zu können wohin es mich bringt.
    Die Stadt selber könnte aber auch gern einige Wege besser für Radfahrer gestalten, da es schon einige Ecken mit erhöhter Unfallgefahr gibt.
    Das blaue Wunder hatte schon seinen Versuch für viel Geld …. welches nicht einmal dafür gereicht hat den Bordstein für die Fahrräder abzusenken, ich hoffe dies kommt noch.

  10. Viele wundern sich über das Ergebnis „weniger Autos“, auch die Artikelüberschrift, dabei stellt die SrV-Studie klar dar, daß es um Autonutzung und Verkehrsleistung geht. Bis vor 2 J. stieg die enorme Motorisierung (Autozahl), doch werden die PKW weniger gefahren – aus vielerlei Gründen.
    Ja, richtig, sage und schreibe 50% des Stadtverkehrs kommen aus den Landkreisen drumrum und von überregional. Dresden kann für seine Bürger also getrost restriktive Maßnahmen diesbezüglich vornehmen. Pendler aus dem „ruhigen Wohnort im Grünen“ haben kein Anrecht, die Lebensqualität einer halben Mio Menschen zu verpesten.

    DD ist noch meilenweit von „Verkehrswende“ entfernt, auch wenn jetzt einige Lokalmedien auf die SrV-Untersuchung anspringen. Eher sind wir Schlußlicht irgendwo am Rand, überall alte starre Ampeln, nichts smart (wie mitunter behauptet), miese P&R-Angebote, kein Radnetz, vorgestrige Politfritzen, miese Verkehrsbehörde, und vieles dergleich mehr. Schönes Beispiel: der superwichtige Albertplatz: keine einzige (auch richtlinienkonforme) Radverkehrsanlage in alle Richtungen! Ja, die Albertstraße ist große Ausnahme, kam auch erst sehr spät, und nützt gerade wieder nichts. Das sagt doch alles.

    Schade, daß die SrV-Leute an der TUD so lange brauchen, bis ihre Ergebnisse veröffentlicht sind. Das müßte bis Sommer des Folgejahres doch hinzukriegen sein, mit besserer elektronischer Auswertung noch eher. Die Zeiten(wenden) werden schnelllebiger, jetzt ist 2025, was nützt 2023? Das nur mal als Wunsch.
    Die OPEC fördert wieder mehr, bald sinken die Spritpreise (leider), also wird wieder mehr Auto gefahren, so einfach ist das.

  11. Interessant ist dabei auch, dass Parteien, welche sich den Klimaschutz, die Mobilitätswende etc. auf die Fahnen geschrieben haben, wenig Anlass zur Hoffnung auf Änderungen an signifikanten Parametern in dem hier auch mit adressierten Viertel geben.

    Während der hier oft verschriene Autoliebling Zastrow und Co. schon vor einigen Jahren im Stadtrat in bestimmten Vierteln (z.B. Radeberger Vorstadt) durch geschickte Einbahnstraßenregelungen zur Entlastung von Anwohnern beigetragen hat, befindet sich direkt an der Grünen Ecke mit der Rudolf-Leonhard-Straße in einem der kinderreichsten Viertel auch eine der Hauptverkehrsstraßen zu Stoßzeiten. Änderungen an diesem Parameter sind aber nicht in Sicht. Ps.: Da braucht man auch keine Auswertung, muss nur einfach in andere Stadtviertel oder dem Rest von Europa schauen, wie man dort Lösungen finden kann, wenn man will.

  12. @Hechtviertler: Toll ist da auch wie konsequent die Polizei immer die Rudolf-Leonhard-Straße als Durchfahrtsstraße nutzt. Egal wann und ob die Königsbrücker frei ist oder nicht, zum Einsatz wird konsequent mitten durch das dichtbesiedelte Wohngebiet gefahren. Ja, ist erlaubt, aber man könnte ja auch meinen, dass die Polizei sich da durchaus mal Gedanken macht, ob dies so notwendig und sinnvoll ist …

Ergänzungen gern, aber bitte recht freundlich.

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