Unbekannte haben auf dem Bischofsweg eine sogenannte Dickstrichkette aufgebracht. Neumodisch würde man von einem Fußgängerüberweg oder einem Zebrastreifen1 sprechen. Allerdings hat diese Streifen nun eben nicht die Stadtverwaltung anbringen lassen, die sonst zur Einrichtung eines so seltenen Verkehrsteiles schon mal zum Pressetermin vor Ort einlädt.
Außerdem, wenn die Stadt so etwas einrichtet, dann auch schön mit dem Richtzeichen 350-102. Meist sind die Schilder dann sogar beleuchtet, damit sie auch nachts gut zu erkennen sind. Laut StVO reichen die weißen auf die Straße gemalten Balken allerdings aus, um einen Fußgängerüberweg zu kennzeichnen, das Schild ist optional.
Gelb vor weiß
Da die Verkehrsbehörde aber diese Zebrastreifen am Bischofsweg nicht aufgemalt hat, müssen sie also wieder entfernt werden. In Richtung Königsbrücker Straße ist das auch ganz gut gelungen, die weißen Überbleibsel können sicher nicht als Fußgängerüberweg erkannt werden. In der Gegenrichtung zur Kamenzer Straße hin, hat das Entfernen offenbar nicht so gut funktioniert. Daher hat die Stadt nun gelbe Kreuze drüber geklebt. Der geschulte Autofahrer weiß, gelb geht vor weiß, zumindest bei der Straßenbemalung. Ob das jedem Fußgänger nun direkt einleuchtet, ist ungewiss.
Fest steht jedoch, dass an der Ecke schon seit mindestens vier Jahren ein Zebrastreifen gefordert wird. Einen entsprechenden Antrag hatte die SPD im Stadtbezirksbeirat seinerzeit eingebracht und dabei sehr große Zustimmung erhalten (Neustadt-Geflüster vom 15. Juni 2021). Entstanden sind seitdem erst zwei Fußgängerüberwege, einer an der Buchenstraße und einer an der Lößnitzstraße. Vielleicht wollten die Unbekannten mit ihrer Aktion ja nur darauf hinweisen, wie einfach es sein kann, einen Zebrastreifen anzulegen.
Fußnoten
1 Warum heißt es eigentlich Zebrastreifen? Antenne Bayern erklärt es.
2 Zeichen zur Ankündigung eines Fußgängerübergangs
Nachtrag
Wie SPD-Stadtrat Stefan Engel mitteilt, hat er bei der Stadtverwaltung bezüglich der Einrichtung eines Fußgängerüberweges kürzlich noch einmal nachgefragt. Die Antwort liegt seit ein paar Tagen vor und kann im Ratsinfo der Stadt Dresden abgerufen werden.
So hat es im ersten Halbjahr 2025 elf Geschwindigkeitskontrollen auf dem Bischofsweg zwischen Königsbrücker und Forststraße gegeben. Dabei waren von 5.582 Kraftfahrzeugen 306 zu schnell. Allerdings lagen die Verstöße allesamt im geringfügigen Bereich und wurden nur mit einem Verwarngeld belegt. Für einen Fußgängerüberweg sieht die Stadtverwaltung derzeit keinen dringenden Handlungsbedarf. Allerdings wird die Einrichtung eines sogenannten Dialogdisplays (eine Geschwindigkeitsanzeige mit Smiley) an der Ecke zur Prießnitzstraße geprüft.
Nachtrag 6. August

Hey Anton,
auch auf der Glacisstraße wurde vor einigen Tagen (Wochen?) ein ’nicht-offiziell-wirkender‘ Zebrastreifen, direkt an der Verkehrsinsel vorm kleinen Haus, aufgemalt. Dieser wurde allerdings mit roten Kreuzen übermalt…
Weißt Du, ob der Zebrastreifen auf der Glacisstraße ein ‚ecter‘ oder gefälschter Zebrastreifen ist?
Liebe Grüße
Eine ähnliche Aktion gibt es bereits zum 2. Mal an der Glacisstraße Höhe Kleines Haus ;).
Dresden und Zebrastreifen, sehr guter Witz.
Echter Fußgängerübergang in Dresden nur mit Schild.
In der Südvorstadt auf der Nöthnitzer Straße gibts einen Überweg, der mit 6 Schildern sozusagen voll beschildert und des nächtens sogar extra beleuchtet ist. Sogar ein Fußweg wurde bis dahin verlängert. Ein Paradestück von liebevoller Verkehrsplanung und Umsetzung.
https://maps.app.goo.gl/ZqwQJdSvAGCcrUkM7
Falsche Zebrastreifen? Keine falsche Ampel? Bin entäuscht. ;)
Ein Zebrastreifen an dieser Stelle? So sinnvoll wie eine Palme mitten auf der Verkehrsinsel – einfach fehl am Platz! Obwohl…eine Palme…hmmm… ;)
Zebrastreifen dort: unbedingt! Dann wird‘s für alle leichter an der Kreuzung; auch für den querenden Verkehr Kami.
ich glaube immer noch an die Schilder und Ampel Mafia! So oft wie da Ampeln gebaut werden, an stellen die anders gelöst werden könnten… Da hat bestimmt jemand Verwandtschaft und der verkauft Ampeln…!
Zebrastreifen und Kreisverkehre wären oft sehr sinnvoll.
Endlich lernen einzelne, daß man auch was sinnvoll besprühen kann. Sonst sieht man fast nur Sinnloses an Hausfassaden, geschmiert von Oberhonks.
Und warum müssen immer und überall Einzelne aus der muffigen Stadtverwaltung entscheiden, ob sie „Handlungsbedarf“ sehen oder nicht? Hä, gehts noch?, was bitte ist das denn für Käse, man muß auch den Willen aus der Gesellschaft aufnehmen und umsetzen, dafür ist Verwaltung eigentlich da, wer sonst, denn sie sind „zuständig“.
Der „gekreuzigte“ Zebra ist jedenfalls mal wieder ein kleiner dresdner Treppenwitz. Das irritiert ja mehr, als daß es nützt, also weniger Verkehrssicherheit dort. Super gemacht, Applaus, weiter so…
@Dresdner Eierschrecke
„… man muß auch den Willen aus der Gesellschaft aufnehmen …“
Hat die Gesellschaft den Zebrastreifen aufgemalt? Oder einen Beschluss dazu gefasst? Gab’s irgendwo auch nur den Ansatz eines Versuchs, die Meinung der Allgemeinheit dazu zu erkunden?
Oder: Hä, gehts noch?, was bitte ist das denn für Käse?
Es ist wirklich erfreulich im Sinne unserer Kinder, dass der Alaunpark endlich mit tollen Freizeitangeboten (Fußball, Tischtennis, Basketball, Kletterwand, etc.) erschlossen wurde, aber die Zuwege zum Alaunpark in das Konzept nicht eingeflossen sind.
Man hat das Gefühl, dass die entsprechenden Planungsabteilungen der Stadt nicht Hand in Hand arbeiten. Der Bischofsweg mutiert mehr und mehr zur „Rennstrecke“, auf Fußgänger, speziell Kinder, sowie Radfahrer wird keine bzw. kaum noch Rücksicht genommen. Hin und wieder blitzen an der Ecke Frühlingstraße hilft hier auch nicht weiter.
Bitte liebe Politik, ungeachtet welcher demokratischen Partei, macht die Städte und vor allem die Zuwege kinderfreundlicher. Es wird immer von unserer Zukunft gesprochen, Euer Job ist es diese unserer Kinder zu schützen und entsprechend sicher zu machen. Daher bitte asap sichere Wege in den Alaunpark, das Zentrum unserer Neustadt … und bitte nicht immer den Fokus auf Autofahrer legen.
Herzlichen Dank!!!
Die Kreuzung Kamenzer/Nordstrasse könnte auch mal überarbeitet werden. Kaum ein Autofahrer achtet dort beim Abbiegen auf Fußgänger und Fußgängerinnen. Gerade da dort die Kita ist wäre da ein Zebrastreifen angebracht. Und mit welcher Geschwindigkeit manch Fahrad im Alaunpark unterwegs ist, ist auch fraglich.
Bitte bringt eure guten Vorschläge beim Ortsbeirat vor. Dann haben sie eine Chance auf Diskussion.
Liebes Zebra, der Ortsbeirat, der seit ein paar Jahren schon auf die adrette Kurzform Stadtbezirksbeirat hört, hat sich mit dem Thema schon im Jahr 2021 beschäftigt und den zahlreichen Vorschlägen mit sehr großer Mehrheit (2 Gegenstimmen) zugestimmt. Hatte ich übrigens oben im Text auch schon erwähnt.
Liebes Zebra, bereits mehrfach getan, leider ohne Erfolg. Ungeachtet dessen erwarte ich von einer Stadtplanung /-entwicklung mehr Weitsicht, ich kaufe ja auch kein Auto ohne Reifen!!!
Nochmals die Bitte an alle Entscheider, bitte nehmt euch asap der Thematik an oder stellt euch mal an einem Schultag morgens an die Schulwege unserer Kinder.
Natürlich ist das unerlaubte anbringen von Zebrastreifen auf der Straße nicht okay und birgt weitere Gefahren für Kinder, dies zeigt aber umso mehr, wonach die Menschen in der Neustadt bitten … SICHERE WEGE!
Ja, Kamenzer-Nordstraße wäre echt ein guter Vorschlag, dort müßten ganz einfach vier Zebras an alle vier Seiten. So wie sich das gehört und in anderen Ländern an JEDER Kreuzung in Städten normal ist. Das ganze Verwaltungsprozedere mit „Prüfung“ und vorgestanztem „Geht nicht“ ist Käse. Solche Verwaltungen kann man getrost stark personell dezimieren, umgehend, und nicht erst „jede 8.Stelle, und nur bei Altersabgang“ wie jetzt aus anderen Gründen angedacht. Gabs nicht auch mal einen grünen Verkehrsdezernenten? Achso, das sind nur Nulldurchgänge, die machen (fast) nichts. Ok, gut, hab ich vergessen…
Sind soeben aus Urlaub und auch aus Polen zurück.Dort gibt es unzählige Zebrastreifen und Kreisverkehre es klappt gut mit den Autofahrerinnen !
Hier undenkbar bei der hier vorherrschenden „Mentalität“
Ich mochte ja die letzte Blitzeraktion, wo nur bergauf geblitzt wurde, klar erkennbar durch zwei Polizeipersonen. Da wird man auf jeden Fall ein realistisches Bild der Gechwindigkeitsüberschreitungen einholen… man muss sich seine Argumente einfach gut selbst herstellen.
Zu den 2 Nachträgen: es ist also sinnvoller (und preiswerter?), ein „Dialogdisplay“ aufzustellen als einen Zebrastreifen auf die Straße zu bringen … Und welcher „Held“ ist dafür zuständig, die Bordabsenkung in dem Foto mit Absperrungen zuzustellen? Da wurde offenbar der Verstand komplett abgeschaltet.
macht das eigentlich n Unterschied, ob man mit oder ohne Geschwindigkeitsüberschreitung plattgefahren wird? Ich dachte immer, Zebrastreifen sind dafür da, dass Autos davor anhalten müssen.
@Dresdner Eierschrecke: Ich wohne an der Ecke Kamenzer/Nordstr. und kann nicht erkennen, dass es da häufig zu Konflikten käme. Problematischer sind da schon die Elterntaxis, die regelmäßig die Feuerwehrzufahrt zum Kindergarten als Absetzpunkt benutzen, obwohl direkt gegenüber ein dafür geeignetes eingeschränktes Halteverbot ist.
Liebe Zebrastreifensprüher,
gern laden wir euch auch auf die Rudolf-Leonhard-Straße in den Hecht ein. Ihr dürft dort auch gern mehrfach tätig werden. Im Gegensatz zur sonstigen (relativ sinnfreien) Verschandelung von Hauswänden, gibt es damit mal einen Mehrwert für die Anwohner, vor allem die zahlreichen Kinder im Viertel.
Wir haben dort auch so eine Autobahn, wo auch rein gar nichts passiert.
Vielen Dank.
Ps.: Vielleicht gibt es dann noch jemanden der zusätzlich die richtigen Schilder verleihen und aufstellen kann?